Warum wir Weihnachten immer am gleichen Tag feiern – und Ostern nicht
- vw1575
- 24. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Viele Christinnen und Christen gehen wie selbstverständlich davon aus, dass Jesus am 24. Dezember Geburtstag hatte. Andere wundern sich jedes Jahr aufs Neue darüber, dass Ostern „wandert“ – mal im März, mal im April. Was steckt hinter diesem Unterschied? Und warum sind Naturphänomene wie Mondzyklen und Sonnenwenden dabei so entscheidend?
Weihnachten – Ein Fest am Rande der Sonnenwende
1. Jesus wurde nicht am 24. Dezember geboren
Die Bibel nennt kein genaues Datum für die Geburt Jesu. Das Lukasevangelium beschreibt zwar, dass es Hirten auf dem Feld gab, was manche Exegeten eher auf wärmere Monate hindeuten lässt – aber letztlich bleibt das Geburtsdatum unbekannt.
2. Warum feiern wir dann am 25. Dezember?
Der 25. Dezember wurde erst im 4. Jahrhundert offiziell als Festtag eingeführt – wahrscheinlich als bewusste Setzung gegen das heidnisch-römische Fest des Sol Invictus (der unbesiegten Sonne), das kurz nach der Wintersonnenwende gefeiert wurde.
• Die Wintersonnenwende (ca. 21. Dezember) markiert den kürzesten Tag des Jahres.
• Danach werden die Tage wieder länger – symbolisch ein Moment des Lichtsieges über die Dunkelheit.
• Für Christen passte dieses Naturphänomen hervorragend: Jesus als „Licht der Welt“ (Joh 8,12) wird in die dunkelste Zeit hineingeboren – und mit ihm beginnt das neue Licht.
Fazit: Weihnachten wurde nicht als historisches Datum festgelegt, sondern symbolisch – mit Bezug auf ein kosmisches Ereignis, das schon lange spirituell aufgeladen war.
Ostern – Ein Fest im Rhythmus von Sonne und Mond
1. Warum „wandert“ Ostern?
Ostern ist ein bewegliches Fest, das jedes Jahr neu berechnet wird. Die Regel lautet:
Ostern fällt auf den Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang (21. März).
Das bedeutet:
• Der früheste mögliche Ostersonntag ist der 22. März, der späteste der 25. April.
• Grundlage ist also ein Mondkalender, kombiniert mit dem Sonnenlauf – eine Verbindung von zwei kosmischen Rhythmen.
2. Warum diese Regel?
Ostern steht in engem Bezug zum jüdischen Pessachfest, bei dem der Auszug aus Ägypten gefeiert wird. Laut den Evangelien starb Jesus um die Zeit des Pessachfestes – und das wird im hebräischen Kalender am 15. Nissan, also zum ersten Vollmond nach Frühlingsbeginn, gefeiert.
• Die frühe Kirche wollte Ostern immer in Nähe zum Pessach feiern, aber auf einem Sonntag, dem Tag der Auferstehung.
• Deshalb wurde diese flexible Regel etabliert, die bis heute gilt.
Fazit: Ostern ist tief im jüdischen Kalender, aber auch im kosmischen Rhythmus von Frühling und Vollmond verwurzelt.

Warum das für Menschen seit jeher spirituell bedeutsam war
Seit uralten Zeiten richten Menschen ihre Feste, Mythen und Rituale an den Zyklen der Natur aus:
• Sonnenwenden und Tagundnachtgleichen sind markante Wendepunkte des Jahres.
• Mondphasen strukturieren Zeiträume, besonders in Kulturen ohne künstliches Licht.
• Diese Phänomene wurden oft mit Göttlichem in Verbindung gebracht, da sie das Leben ordneten, Fruchtbarkeit beeinflussten, Orientierung gaben.
Auch das Christentum, das sich in der Spätantike durchsetzte, blieb nicht unberührt von diesen Zusammenhängen:
• Es deutete Naturphänomene theologisch um (z. B. Jesus als aufgehende Sonne, Auferstehung als „neues Licht“).
• Es knüpfte an bestehende Rhythmen an und christianisierte sie – ohne die tiefe Wirkung der Natur auf die Spiritualität zu leugnen.
Einheit und Vielfalt – Weihnachten und Ostern weltweit
Weihnachten am 25. Dezember – aber nicht für alle
• Die meisten westlichen Kirchen feiern Weihnachten am 25. Dezember.
• In vielen orthodoxen Kirchen (z. B. Russland, Serbien) gilt noch der julianische Kalender – dort entspricht der 25. Dezember unserem 7. Januar.
Ostern – noch komplizierter
• Auch bei Ostern gibt es Differenzen zwischen westlicher und östlicher Kirche, weil sie unterschiedliche Kalender und Regeln zur Berechnung nutzen.
• Deshalb feiern Katholiken und Protestanten oft an einem anderen Datum als Orthodoxe – manchmal sogar mit einer Woche Abstand, manchmal mit mehreren Wochen Unterschied.
Theologisch gesprochen: Die Ewigkeit trifft auf den Rhythmus der Zeit
Weihnachten und Ostern zeigen auf unterschiedliche Weise, wie Glauben und Natur zusammenwirken:
• Weihnachten steht für das ewige Licht, das mitten in unsere Zeit kommt – immer am selben Datum, als Zeichen von Verlässlichkeit.
• Ostern erinnert uns daran, dass Auferstehung nicht planbar ist – sie kommt unerwartet, wie das Leben selbst. Und doch in einem tiefen, wiederkehrenden Rhythmus.
Beide Feste verbinden Himmel und Erde – nicht durch historische Genauigkeit, sondern durch eine tiefere Wahrheit: Dass sich das Göttliche in den Rhythmen der Schöpfung zeigt.
Dieser Artikel wurde mit Hilfe von KI erstellt und von mir bearbeitet. Er spiegelt meine Meinung wider.
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